Dorfwanderung mit Heimatforscher Hans Schneider

Geschichten und Anekdoten aus früheren Zeiten
Dorfwanderung mit Heimatforscher Hans Schneider

Buch. Regen Zuspruch gab es am vergangenen Sonntag bei der „Dorfwanderung durch die Geschichte“ zu der die Neue Liste Buch eingeladen hatte. Treffpunkt war am Rathausplatz. Mit seiner unvergleichlichen Art erinnerte Heimatforscher Hans Schneider an die Entwicklungen in früheren Zeiten, gewürzt mit vielen Geschichten und Anekdoten. Zur Verdeutlichung zeigte der Heimatforscher an einigen Stationen Bilder aus früheren Zeiten.

Rund um den Rathausplatz hatten sich in früheren Zeiten die Häuser des „Mittermaier Kramers“ und das Fotogeschäft Rauch befunden, dessen umfangreiche Bilderbestände heute am Geschichtsboden eingesehen werden können. Sogar ein Haus mit Gefriertruhen, bei der sich die Bucher Bürger ein Fach mieten konnten, gab es. Schneider erinnerte auch an den ab 1867 begonnen Bauleitlinienplan, der die historische Straßenführung begradigte, und dem damals wohl einige Gebäude weichen mussten. Eine geteerte Straße gab es erst seit 1956.

Nördlich der heutigen Raiffeisenbank befand sich das Schloss der Puecher, die erstmals im Jahr 759 erwähnt wurden. Das Adelsgeschlecht der Puecher erlosch 1473. Im 30jährigen Krieg wurde das Schloss gebrandschatzt und wechselte danach viele Male die Besitzer. Im Bereich des heutigen Feuerwehrgebäudes stand in früheren Zeiten das Anwesen des Schmiedwirts. Die kleine Kraft-Schmiede am Ortsausgang nach Vilsheim wurde wegen eines Ehrenwortes 1911 außerhalb der Ortsgrenzen errichtet. An der Einfahrt zur Lohberggasse erinnerte Schneider an Dr. Hagl, den ersten Arzt in der Gemeinde. Das Vorgängergebäude des Gasthaus Oberwirt brannte 2010 ab. Es war in früheren Zeiten eine Taverne des Klosters Frauenchiemsee, das als einziges im Ort Bier ausschenken durfte. Am Aufgang zum Kalvarienberg erläuterte der Heimatforscher dessen Entstehung, die erst durch ein Versehen beim Verkauf ihren Lauf nahm. Der Kreuzweg wurde vor einigen Jahren renoviert.

Die Dorfwanderung führte weiter entlang der Gastorfer Straße zur Doktorgasse und über das Pflegeheim. Schneider erinnerte während der Wanderung immer auch besondere Menschen, die manchmal komisch, manchmal tragisch oder vorbildlich das Leben in der Gemeinde mitgestalteten. Die Wanderung endete nach gut zwei Stunden wieder am Rathausplatz, wo die Neue Liste Buch ein kleines Buffet mit Kaffee und Kuchen vorbereitet hatte.